Traditionelle chinesische Medizin

TCM (Traditionelle chinesische Medizin) BEGRIFFE

Ich werde in meinen Blog-Beiträgen versuchen, so gut wie möglich die Wirkung der Nahrung auf den Körper zu beschreiben. Ebenfalls gehe ich auf die am meisten vorkommenden Symptome und Krankheiten ein.

Diese TCM Begriffe sollen dir deine Wahl und das Verständnis vereinfachen.

Falls du mehr Details brauchst, melde dich bei mir. Ich würde mich sehr freuen, dir behilflich zu sein.

YIN und YANG

Ich versuche zu beschreiben, wie ich Yin und Yang empfinde. Ich bin keine Philosophin und auch keine Taoismus Expertin. Wir haben alle schon diesen bekannten Tao Kreis in schwarz-weiss gesehen. Dieser stellt Yin und Yang dar. Ich würde ihn mit Hilfe von schlecht und gut beschreiben. Sagen wir, dass der schwarze Teil das Schlechte darstellt und der weisse Teil das Gute. Dann stellt sich die Frage, ob etwas ausschliesslich schlecht ist, eine Erfahrung oder ein Fehler zum Beispiel. Gibt es nichts Gutes daran?

Eine Antwort siehst du im Bild, diesen schwarzen und weissen Punkt. Yin ergänzt Yang und sie fliessen ineinander wie die Nacht in den Tag übergeht. Sie brauchen sich gegenseitig. Sie vervollständigen und kontrollieren einander.

In der TCM brauchen wir diese zwei verbundenen Pole zur Beschreibung von Symptomen und sie helfen uns eine Diagnose zu stellen. Yin und Yang sind überall zu finden, auch im Körper. Sie sind und bleiben unzertrennlich.

Stell dir zum Beispiel eine Waage vor: wenn ich ein Mangel an Yin (unabhängig was Yin gerade bedeutet) auf der einen Seite habe, dann habe ich automatisch mehr auf der Yang Seite. Das muss nicht ein Überschuss auf der Seite von Yang heissen aber es zeigt mir, Yin und Yang sind nicht in Balance.

Eine gute Nachricht: Es ist auch gar nicht möglich!

Meine Aufgabe ist es, diese Disbalance richtig zu diagnostizieren und so klein wie möglich zu halten.

Yin (im Sinne der Nahrungswirkung im Körper, weil aus der Nahrung ein Qi entsteht) im Bezug auf Yang ist kühlend, nährend und befeuchtend.

Yang (im Sinne der Nahrungswirkung im Körper) im Bezug auf Yin ist wärmend, bewegend und schützend.

Fachbegriffe um die Nahrungsmittelwirkung zu erläutern:

  1. Yang tonisierend- heisst Yang stärkend und (im Bezug auf Yin) wärmend
  2. Yin tonisierend- Yin stärkend, nährend, befeuchtend
  3. Qi tonisierd- Qi stärkend
  4. Blut tonisierend- Blut nährend, Blut in der TCM wird nicht mit Blut in der westlichen Medizin verglichen, wo zu wenig Blut nach TCM ist, ist auch wenig Qi und umgekehrt
  5. Qi und/ oder Blut bewegend- löst Stagnationen/Blockaden im Körper, die sich in verschiedenen Formen zeigen können
  6. Schleim oder Feuchtigkeit transformierend- löst Schleim und /oder Feuchtigkeit im Körper, die sich auch in verschiedenen Formen zeigen können
  7. Wind/ Hitze/ Kälte oder Feuchtigkeit ausleitend- es ist üblich, dass Wind, Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit in den Körper eindringen, meistens von Aussen über die Haut. Wenn sie nicht ausgeleitet werden, dann dringen sie weiter ins Innere ein. Sie können auch in Kombinationen eindringen, wie z.B. Wind+ Kälte. Ob oberflächlich oder auf der Organebene, sie zeigen sich wieder in verschiedenen Symptomen.

Qi (ausgesprochen: tschi)

Was heisst Qi für mich? Qi ist überall. Es bedeutet das Leben. Der Atem. Es ist lebendig, es fliesst, es nährt. Im Körper fliesst Qi durch die Meridiane, mit dem Blut (auf chinesisch) zusammen. Es gibt ein vorgeburtliches Qi, das wird uns von den Eltern gegeben (stell dir DNA vor). Und ein nachgeburtliches Qi, welches wir mit der Nahrung zu uns nehmen. Unabhängig davon wieviel einem in die Wiege gelegt wurde, ist es extrem wichtig was man isst, wie liebevoll man mit seinem Qi umgeht. Du kannst jeden Tag mit jedem Biss dein Qi stärken und sogar etwas als Reserve zur Seite legen.

GESCHMACKSAUSWIRKUNG AUF QI

Bitter = als Beispiel Kaffee- leitet aus, trocknet und verhärtet das Qi.

Sauer = als Beispiel Zitrone- zieht zusammen, sammelt und bewahrt die Säfte im Körper

Scharf= als Beispiel Knoblauch- bewegt, zerstreut das Qi, öffnet die Poren

Süss = als Beispiel Karotten- wirkt kräftigend, harmonisierend, befeuchtend und wärmend auf Qi. Achtung: da gehört kein industriell hergestellter (raffinierter) Zucker dazu, sondern thermisch süsse Lebensmittel, meist Wurzelgemüse

Salzig= als Beispiel Fisch- ist kühlend, befeuchtend, aufweichend und nährend.

TEMPERATUR/ THERMIK

Heiss bewegt stark, erwärmt stark und beschleunigt stark. Es schützt vor der Kälte.

Warm erwärmt, bewegt und stärkt das Verdauungsfeuer. Steigert unsere Aktivität.

Kalt kühlt stark ab, schwer zu verdauen und macht träge. Es schützt vor der Hitze.

Kühl baut Säfte auf, kühlt ab und stärkt Yin (Blut Aufbau).

Neutral gleicht aus und harmonisiert. Mitte wird gestärkt.

Ein Beispiel: Ich esse ein paar Süsskartoffeln zum Mittag. Süsskartoffel ist süss →wirkt kräftigend, harmonisierend, befeuchtend und wärmend auf Qi und von der Temperatur neutral. →Neutral gleicht aus und harmonisiert. Mitte wird gestärkt. =Das wirkt sich kräftigend, harmonisierend, befeuchtend und wärmend auf meine Qi. Weil die Temperatur neutral ist, wirkt es eher harmonisierend und kräftigend auf meine Mitte als zu stark erwärmend. Dazu lese ich dann im Blog (kommt demnächst) unter welchen Umständen es ratsam ist, Süsskartoffeln zu essen. Grundsätzlich schadet es nie (nur nicht übertreiben, das kann zu Völlegefühl im Bauch führen), es ist aber in bestimmten Situationen sehr hilfreich (es hilft gegen Müdigkeit nach dem Essen, Durchfällen, Appetitlosigkeit, Kurzatmigkeit, Gewichtsverlust, Auszehrung, trockene Haut und Schleimhaut).